In der Reihe „Over the Rainbow“ stelle ich euch Bücher zum Thema LGBTQIA+ vor. Es handelt sich um fiktive Geschichten ebenso wie Sachbücher. Heute geht es weiter mit Not Your Type von Alicia Zett, einem Liebesroman mit einem trans Protagonisten.
Fynn ist trans und hält sich nicht für liebenswert. Und so fällt ihm seine Kommilitonin Marie zwar auf, dennoch hält er sich von ihr fern. Marie ist Fynn schon früher aufgefallen und sie entwickelt zunehmend romantische Gefühle für ihn. Bei einem Italien-Roadtrip kommen die beiden sich immer näher und Fynn ist sich zunehmend unsicher, ob er bei seiner Entscheidung, Marie nichts von seinem trans Sein zu erzählen, bleiben soll.
In der Reihe „Over the Rainbow“ stelle ich euch Bücher zum Thema LGBTQIA+ vor. Es handelt sich um fiktive Geschichten ebenso wie Sachbücher. Den Beginn macht Love & Other Disasters von Anita Kelly. Kleine Anmerkung: meines Wissens gibt es keine deutsche Übersetzung davon und daher habe ich für London die englischen Pronomen they/them übernommen.
Als erste offen nicht-binäre Person, die an einer TV-Kochshow teilnimmt, will London vor allem den Trollen da draußen, inklusive dem eigenen Vater, zeigen, dass they es drauf hat. Dahlia dagegen ist nach einer Scheidung nahezu bankrott und möchte mit der Kochsendung ein neues Leben starten. Sie und London kommen sich zunehmend näher, aber auch das Finale der Show steht bevor. Und so müssen sie herausfinden, was sie mit ihren jeweiligen Leben anfangen wollen – und ob die andere Person darin Platz hat.
Fermont, Illinois, 1999: Zwei Stripperinnen aus dem lokalen Stripclub verschwinden. Die Leiche der einen wird sofort gefunden. Die andere wird erst eine Woche später umgebracht. Holly Meylin und Victor Amador, die Detectives, die den Fall bearbeiten, sind sich sicher, dass die verschwundenen Stripperinnen mit anderen Vermisstenfällen aus der Umgebung in den letzten Jahrzehnten in Verbindung stehen. Der Täter muss aus dem Umfeld des Clubs stammen. Doch die Anzahl der Verdächtigen steigt immer weiter an – und unter ihnen ist auch ein Polizist …
Für Was wir lieben haben 51 Menschen berichtet, was ihnen an Sex gefällt – oder auch nicht. Sie erzählen, wie sie sich verliebten, trennten, Kinder bekamen, experimentierten. Zu Wort kommen dabei cis und trans Frauen ebenso wie nicht-binäre Menschen im Alter zwischen 19 und 74 Jahren. Es sind Menschen unterschiedlichster Sexualitäten dabei und sie beschreiben die Freude, die sie aus unterschiedlichsten Aspekten der Sexualität ziehen. Untermalt wird jeder Erfahrungsbericht von einer Illustration.
Zusammen mit seinen Freund*innen nimmt der schüchterne Henry regelmäßig an Quiz-Abenden in einem nahegelegenen Pub teil. Schon lange schwärmt er für den dortigen Barkeeper, Max. Eines Tages fasst er sich ein Herz und gibt diesem seine Nummer. Und tatsächlich meldet sich Max kurz darauf bei ihm. Henry schwebt auf Wolke 7. Doch so gut die Dates zwischen den beiden laufen, so sehr verunsichert Henry, dass Max sich danach häufig tagelang nicht meldet und ihm auch nichts über sich erzählen möchte.
CN für das Buch am Ende des Beitrags (spoilert das Buch ein bisschen)
In den letzten Monaten habe ich einige Bücher gelesen, in denen das Thema LGBTQ+ eine Rolle spielt oder sogar im Zentrum des Buches stand. Euch wird vermutlich auffallen, dass es keine schwulen Paare gibt. Dafür könnt ihr gerne meiner Bisexualität die Schuld geben 😀
When Katie Met Cassidy
Nach Off Balance war dieses Buch überhaupt erst das zweite mit expliziten Sexszenen zwischen zwei Frauen, das ich gelesen habe. Diese waren wirklich gut geschrieben. Hinzu kommen mit Katie und Cassidy zwei sehr liebenswerte Protagonistinnen. Ich habe mich auch sehr gefreut, dass beide Anwältinnen sind, worauf ich gerade noch hinarbeite. Katie geht zu Beginn des Buchs davon aus, dass sie heterosexuell ist. Für mich war ihr Kampf, sich ihre Bisexualität einzugestehen und sich auf eine Beziehung mit Cassidy einzulassen, sehr gut nachvollziehbar und zudem gut beschrieben. Allerdings gab es auch ein, zwei Dinge, die ich als problematisch empfand. Dennoch ein Buch, das ich empfehlen kann, wenn man ein Buch sucht, in dem die Erkundung der eigenen Sexualität eine Rolle spielt.
⭐⭐⭐⭐
Bewertung: 4 von 5.
CN für das Buch: Homophobie, Biphobie, Untreue, Sexismus
Wenn Herz auf Zufall trifft
Wenn Herz auf Zufall trifft hat eigentlich alle Zutaten, die es braucht, um mich von einem Buch zu überzeugen: eine queere Liebesgeschichte, liebenswerte Freundinnen, einen Buchladen und eine niedliche Nichte. Dennoch war ich am Ende nicht so richtig davon überzeugt. Und leider setzen meine Probleme genau an dem Punkt an, der hier das Buch besonders ausmacht: die Liebesbeziehung zwischen Rosie und Jane. Janes Arbeitgeber ist dafür verantwortlich, dass Rosie ihren Buchladen verlieren könnte. Und Rosie wird es nicht müde, darauf immer wieder aufmerksam zu machen. Jane wird als sehr introvertierter Mensch beschrieben. Das bin ich auch und ich kenne ebenso das Bedürfnis, von meinem Gegenüber gemocht zu werden und mich permanent zu entschuldigen, mir permanent mehr aufzubürden, um sicherzustellen, dass mein Gegenüber sich nicht gegen mich wendet. Zu lesen, wie Rosie das fast schon ausnutzt, dann aber Jane auch noch die Schuld dafür gibt, war für mich sehr schwer.
Vielen Dank an NetGalley.de und Montlake Publishing für dieses Rezensionsexemplar!
⭐⭐
Bewertung: 2 von 5.
CN für das Buch: Tod eines Elternteils
One Last Stop
Von Casey McQuiston hatte ich vor einiger Zeit bereits Red, White & Royal Blue gelesen, das mir sehr gut gefallen hatte. Daher war ich gespannt auf diese lesbische Liebesgeschichte von ihr. Zugegebenermaßen war ich zuerst sehr enttäuscht. Aus dem Klappentext hatte ich bezüglich Janes Leben mit einer anderen Thematik gerechnet. Und obwohl mich der Rest der Geschichte wieder mit dem Buch versöhnt hat – tolle, liebenswerte, diverse Charaktere und McQuistons Schreibstil waren sehr überzeugend – bin ich noch immer der Meinung, dass die Autorin die Chance hatte, auf ein ebenso wichtiges wie schwieriges Thema einzugehen, das ich hier nicht spoilern möchte. Diese Chance wurde leider verpasst. Dennoch ein tolles Buch, das auch Leser*innen von Casey McQuistons Debüt gefallen dürfte.
⭐⭐⭐⭐
Bewertung: 4 von 5.
CN für das Buch: Homophobie, Transphobie, Mord (erwähnt), Hasskriminalität, Vermisstenfall eines Angehörigen, Alkohol, Drogen, Trauer, einvernehmliche sexuelle Handlungen
Und ich leuchte mit den Wolken
Mit Mignon und Lilou habe ich mitgefühlt wie mit keinem der anderen Paare aus diesem Beitrag! Besonders mit Lilou hat Sophie Bichon eine Figur geschaffen, die mir schnell ans Herz gewachsen ist. In ihrer Offenheit gegenüber anderen Menschen und ihrer Reflektiertheit hat sie mich sehr an viele junge Menschen erinnert, die sich heute andere Bevölkerungsgruppen einsetzen und für eine tolerante(re) Welt arbeiten. Von ihnen kenne ich die gleiche Reflektierheit und die Toleranz gegenüber nicht-normativen Lebensformen. Zudem geht es hier auch wieder um Akzeptanz von Familie und Freunden, vor allem aber um das Eingestehen sich selbst gegenüber, dass man eben doch nicht heterosexuell ist. Wie oben schonmal gesagt, war das für mich etwas sehr gut nachvollziehbares. Von allen Büchern in diesem Beitrag möchte ich euch dieses hier ganz besonders ans Herz legen.
⭐⭐⭐⭐⭐
Bewertung: 5 von 5.
CN für das Buch: Queerphobie, Verlassenwerden durch ein Elternteil, Suizidversuch (erwähnt), einvernehmliche sexuelle Handlungen
Bildquellen Cover When Katie Met Cassidy: dtv Cover Wenn Herz auf Zufall trifft: Amazon Cover One Last Stop: Droemer Knaur Cover Und ich leuchte mit den Wolken: Heyne
Als einzige Schwarze Frau in einem weißen Umfeld, ist die 29-jährige Grace daran gewohnt, immer die Beste sein zu müssen. Gerade hat sie ihren Doktortitel in Astronomie erhalten und so fährt sie mit ihren beiden besten Freundinnen nach Las Vegas um zu feiern. Doch am nächsten Morgen wacht sie mit einem Ring am Finger auf. Sie ist mit einer Frau namens Yuki verheiratet, die sie vorher noch nie getroffen hatte. Dennoch kann sie Yuki nicht vergessen und um dem zunehmenden Karrieredruck in ihrem Umfeld zu entgehen, folgt sie Yuki nach New York. Dort setzt sie sich mit ihren Zukunftsplänen auseinander – und wie ihre neue Ehefrau in diese Pläne passt.
Es ist schon länger her, dass ich einige Blogposts, die mich in letzter Zeit interessierten, mit euch geteilt habe. Das möchte ich nun nachholen.
Zunächst ein Beitrag von Zeitfäden. In letzter Zeit hatte ich nur selten historische Romane in der Hand, mein Interesse daran ist ein bisschen eingeschlafen. Aber die Diskussionen um historische Korrektheit und der Mangel daran, über historische Mythen und Fehlvorstellungen über frühere Epochen habe ich trotzdem mitbekommen. Der Artikel auf Zeitfäden befasst sich mit der Mode im Barock und auch damit, warum man vielleicht nicht von DIE Mode sprechen kann. Sehr spannend und informativ!
Auf Bookshop.org ist ein Beitrag erschienen, betitelt als „essential intersectional feminist reading challenge“. Ich liebe Listen, das ist für mich also schonmal ein Pluspunkt. Aber ich habe auch bereits einige der Bücher gelesen und die haben mir sehr gut gefallen. Daher bin ich gespannt auf die weiteren Bücher, die in diesem Beitrag enthalten sind.
Mimi Koehler hat bei The Nerd Daily einen Beitrag geschrieben, bei dem ich sie vor allem für die Mühe bewundere, die sie hineingesteckt hat. Vor kurzem hatte ich schonmal erwähnt, dass ich mich kaum mit anstehenden Neuerscheinungen beschäftige. Mimi hat genau das getan und für jeden Monat des Jahres 2022 neue queere Bücher zusammengestellt. Und es sind einige dabei, auf die ich mich schon sehr freue.
Zuletzt noch die Rezension zu einem Roman, den auch eine Freundin von mir empfehlen kann. Sie hatte ihn an Weihnachten verschenkt und meinte, dass er bei der beschenkten Person sehr gut ankam, obwohl sie sich normal gegen die Thematik sperren würde. Bei Feiner reiner Buchstoff wurde Ciao von Johanna Adorján besprochen. Anscheinend ein ebenso witziger Roman, wie er zum Nachdenken anregt – und dazu mit einem feministischen Thema!
The Brookhants School for Girls, 1902: Die Schülerinnen Flo und Clara gründen The Plain Bad Heroine Society, als Hommage an die Autorin Mary McLane, die sie verehren. Deren Buch wird auch neben ihren Leichen gefunden, nachdem sie auf dem Schulgelände von einem Schwarm Yellowjackets angegriffen wurden. Wenige Jahre später wird die Schule geschlossen – es sind noch drei weitere Menschen unter mysteriösen Umständen auf dem Gelände ums Leben gekommen. Über hundert Jahre später hat die junge Autorin Merritt Emmons ein Buch über The Brookhants School for Girls, sowie Flo und Clara geschrieben. Dieses wird nun auf dem Gelände der ehemaligen Schule verfilmt, in den Hauptrollen das It-Girl Harper Harper sowie der ehemalige Kinderstar Audrey Wells. Doch bei den Dreharbeiten kommt es zu unerklärlichen Ereignissen, welche die Grenzen von Fiktion und Wirklichkeit verschwimmen lassen.
Die 17-jährige Alina hat mit bevorstehendem Abitur, Handballtraining, Familie und Freunden eigentlich genug zu tun. Ihre Begeisterung hält sich daher in Grenzen, als eine Lehrerin von der Klasse verlangt, täglich eine Aufgabe aus einem Adventskalender zu bearbeiten. Der Kalender wurde von einer ihrer Mitschüler*innen erstellt und dann zugelost. Ihre Motivation bessert sich auch nicht, als sie erfährt, dass die Verfasserin ihres Adventskalenders Merle ist. Ausgerechnet Merle, wegen der im Jahr zuvor die Klassenfahrt nach nur einem Tag abgebrochen wurde. Aber als sich die beiden während des Advents näherkommen, wird Alina zunehmend von der zurückhaltenden, ruhigen Merle in ihren Bann gezogen. Ob diese wohl auch Gefühle für Alina entwickeln könnte?