In der Reihe „Over the Rainbow“ stelle ich euch Bücher zum Thema LGBTQIA+ vor. Es handelt sich um fiktive Geschichten ebenso wie Sachbücher. Heute geht es weiter mit Not Your Type von Alicia Zett, einem Liebesroman mit einem trans Protagonisten.
Fynn ist trans und hält sich nicht für liebenswert. Und so fällt ihm seine Kommilitonin Marie zwar auf, dennoch hält er sich von ihr fern. Marie ist Fynn schon früher aufgefallen und sie entwickelt zunehmend romantische Gefühle für ihn. Bei einem Italien-Roadtrip kommen die beiden sich immer näher und Fynn ist sich zunehmend unsicher, ob er bei seiner Entscheidung, Marie nichts von seinem trans Sein zu erzählen, bleiben soll.
Mit sechs Jahren hat Caleb Maisie zum ersten Mal gesagt, dass er sie heiraten wird. Doch als Maisie im Teenageralter nicht nur die Stadt, sondern sogar den Bundesstaat verlassen muss, verliert sich der Kontakt zwischen den beiden. Über ein Jahrzehnt später steht Maisie zufällig wieder vor Caleb. Und was vorher eine unschuldige Sandkastenliebe war, wird schnell stürmisch. Doch Caleb ist fest in Key West verwurzelt und Maisie führt ein Jetset-Leben in Los Angeles. Und so stellt sich schnell die Frage, ob das Kindheitsversprechen an der Realität scheitern wird.
Zusammen mit seinen Freund*innen nimmt der schüchterne Henry regelmäßig an Quiz-Abenden in einem nahegelegenen Pub teil. Schon lange schwärmt er für den dortigen Barkeeper, Max. Eines Tages fasst er sich ein Herz und gibt diesem seine Nummer. Und tatsächlich meldet sich Max kurz darauf bei ihm. Henry schwebt auf Wolke 7. Doch so gut die Dates zwischen den beiden laufen, so sehr verunsichert Henry, dass Max sich danach häufig tagelang nicht meldet und ihm auch nichts über sich erzählen möchte.
CN für das Buch am Ende des Beitrags (spoilert das Buch ein bisschen)
In den letzten Monaten habe ich einige Bücher gelesen, in denen das Thema LGBTQ+ eine Rolle spielt oder sogar im Zentrum des Buches stand. Euch wird vermutlich auffallen, dass es keine schwulen Paare gibt. Dafür könnt ihr gerne meiner Bisexualität die Schuld geben 😀
When Katie Met Cassidy
Nach Off Balance war dieses Buch überhaupt erst das zweite mit expliziten Sexszenen zwischen zwei Frauen, das ich gelesen habe. Diese waren wirklich gut geschrieben. Hinzu kommen mit Katie und Cassidy zwei sehr liebenswerte Protagonistinnen. Ich habe mich auch sehr gefreut, dass beide Anwältinnen sind, worauf ich gerade noch hinarbeite. Katie geht zu Beginn des Buchs davon aus, dass sie heterosexuell ist. Für mich war ihr Kampf, sich ihre Bisexualität einzugestehen und sich auf eine Beziehung mit Cassidy einzulassen, sehr gut nachvollziehbar und zudem gut beschrieben. Allerdings gab es auch ein, zwei Dinge, die ich als problematisch empfand. Dennoch ein Buch, das ich empfehlen kann, wenn man ein Buch sucht, in dem die Erkundung der eigenen Sexualität eine Rolle spielt.
⭐⭐⭐⭐
Bewertung: 4 von 5.
CN für das Buch: Homophobie, Biphobie, Untreue, Sexismus
Wenn Herz auf Zufall trifft
Wenn Herz auf Zufall trifft hat eigentlich alle Zutaten, die es braucht, um mich von einem Buch zu überzeugen: eine queere Liebesgeschichte, liebenswerte Freundinnen, einen Buchladen und eine niedliche Nichte. Dennoch war ich am Ende nicht so richtig davon überzeugt. Und leider setzen meine Probleme genau an dem Punkt an, der hier das Buch besonders ausmacht: die Liebesbeziehung zwischen Rosie und Jane. Janes Arbeitgeber ist dafür verantwortlich, dass Rosie ihren Buchladen verlieren könnte. Und Rosie wird es nicht müde, darauf immer wieder aufmerksam zu machen. Jane wird als sehr introvertierter Mensch beschrieben. Das bin ich auch und ich kenne ebenso das Bedürfnis, von meinem Gegenüber gemocht zu werden und mich permanent zu entschuldigen, mir permanent mehr aufzubürden, um sicherzustellen, dass mein Gegenüber sich nicht gegen mich wendet. Zu lesen, wie Rosie das fast schon ausnutzt, dann aber Jane auch noch die Schuld dafür gibt, war für mich sehr schwer.
Vielen Dank an NetGalley.de und Montlake Publishing für dieses Rezensionsexemplar!
⭐⭐
Bewertung: 2 von 5.
CN für das Buch: Tod eines Elternteils
One Last Stop
Von Casey McQuiston hatte ich vor einiger Zeit bereits Red, White & Royal Blue gelesen, das mir sehr gut gefallen hatte. Daher war ich gespannt auf diese lesbische Liebesgeschichte von ihr. Zugegebenermaßen war ich zuerst sehr enttäuscht. Aus dem Klappentext hatte ich bezüglich Janes Leben mit einer anderen Thematik gerechnet. Und obwohl mich der Rest der Geschichte wieder mit dem Buch versöhnt hat – tolle, liebenswerte, diverse Charaktere und McQuistons Schreibstil waren sehr überzeugend – bin ich noch immer der Meinung, dass die Autorin die Chance hatte, auf ein ebenso wichtiges wie schwieriges Thema einzugehen, das ich hier nicht spoilern möchte. Diese Chance wurde leider verpasst. Dennoch ein tolles Buch, das auch Leser*innen von Casey McQuistons Debüt gefallen dürfte.
⭐⭐⭐⭐
Bewertung: 4 von 5.
CN für das Buch: Homophobie, Transphobie, Mord (erwähnt), Hasskriminalität, Vermisstenfall eines Angehörigen, Alkohol, Drogen, Trauer, einvernehmliche sexuelle Handlungen
Und ich leuchte mit den Wolken
Mit Mignon und Lilou habe ich mitgefühlt wie mit keinem der anderen Paare aus diesem Beitrag! Besonders mit Lilou hat Sophie Bichon eine Figur geschaffen, die mir schnell ans Herz gewachsen ist. In ihrer Offenheit gegenüber anderen Menschen und ihrer Reflektiertheit hat sie mich sehr an viele junge Menschen erinnert, die sich heute andere Bevölkerungsgruppen einsetzen und für eine tolerante(re) Welt arbeiten. Von ihnen kenne ich die gleiche Reflektierheit und die Toleranz gegenüber nicht-normativen Lebensformen. Zudem geht es hier auch wieder um Akzeptanz von Familie und Freunden, vor allem aber um das Eingestehen sich selbst gegenüber, dass man eben doch nicht heterosexuell ist. Wie oben schonmal gesagt, war das für mich etwas sehr gut nachvollziehbares. Von allen Büchern in diesem Beitrag möchte ich euch dieses hier ganz besonders ans Herz legen.
⭐⭐⭐⭐⭐
Bewertung: 5 von 5.
CN für das Buch: Queerphobie, Verlassenwerden durch ein Elternteil, Suizidversuch (erwähnt), einvernehmliche sexuelle Handlungen
Bildquellen Cover When Katie Met Cassidy: dtv Cover Wenn Herz auf Zufall trifft: Amazon Cover One Last Stop: Droemer Knaur Cover Und ich leuchte mit den Wolken: Heyne
Nachdem Janie Morris am selben Tag Freund, Wohnung und Job verloren hat, fragt sie sich wirklich, welchen fiesen Plan das Schicksal für sie vorgesehen hat. Zu allem Überfluss ist Quinn Sullivan, der äußerst attraktive Securitymann, auch noch Zeuge ihres blamablen Abgangs. Und läuft ihr danach ständig über den Weg. Wie ein Paar Schuhe, das man gerne hätte, sich aber nicht leisten kann. Doch das letzte, was Janie von ihm erwartet hätte, ist ein Angebot, das sie einfach nicht ablehnen kann. Quelle: Forever Ullstein
Bolu Babalola hat in In all deinen Farben die schönsten Liebesgeschichten aus der Mythologie neu geschrieben. Aus aller Welt hat sie dafür mythologische Geschichten zusammengetragen. In ihren Neuerzählungen nehmen die Frauen, die im Original zumeist sehr passiv sind, die Zügel in die Hand: sie entscheiden selbst über ihr Schicksal und also auch, mit wem sie eine Beziehung eingehen wollen.
Angela Carson führt den kleinen Weihnachtsladen „Heart of Christmas“ in der beschaulichen Kleinstadt Pleasant Sands. Doch kurz vor Weihnachten gerät ihre Welt ins Wanken, als der attraktive Geoff Paisley eine Filiale seiner großen Ladenkette „Christmas Galore“ eröffnet. Angelas Laden droht das Aus. In ihrer Not wendet sie sich in der „Dear Santa“-App direkt an den Weihnachtsmann und hofft auf ein kleines Weihnachtswunder – nicht ahnend, wer sich in Wirklichkeit hinter Santa verbirgt … Quelle: Lübbe
Aurora, die mittlere der Leoni-Schwestern, ist eine Frau mit vielen Facetten. Als Forensik-Spezialistin stöbert sie tagsüber im sicheren Hafen ihres Büros Schwarzgelder auf. In ihrer Freizeit brütet sie über alten Goldgräberlegenden und denkt sich neue Wege aus, Chance Trenton in den Wahnsinn zu treiben. Als sie jedoch Hinweise darauf findet, dass jemand ein altes Goldgräberversteck tief in den Rocky Mountains wiederverwendet, um die Beute eines aktuellen Raubüberfalls zu verstecken, ist Chance plötzlich ihre einzige Hoffnung, dieses zu finden. […] Quelle: Website von Virginia Fox
Die 17-jährige Alina hat mit bevorstehendem Abitur, Handballtraining, Familie und Freunden eigentlich genug zu tun. Ihre Begeisterung hält sich daher in Grenzen, als eine Lehrerin von der Klasse verlangt, täglich eine Aufgabe aus einem Adventskalender zu bearbeiten. Der Kalender wurde von einer ihrer Mitschüler*innen erstellt und dann zugelost. Ihre Motivation bessert sich auch nicht, als sie erfährt, dass die Verfasserin ihres Adventskalenders Merle ist. Ausgerechnet Merle, wegen der im Jahr zuvor die Klassenfahrt nach nur einem Tag abgebrochen wurde. Aber als sich die beiden während des Advents näherkommen, wird Alina zunehmend von der zurückhaltenden, ruhigen Merle in ihren Bann gezogen. Ob diese wohl auch Gefühle für Alina entwickeln könnte?
Nishat liebt ihre Familie, möchte aber nicht verstecken, dass sie lesbisch ist. Nachdem sie es ihren Eltern erzählt hat, herrscht in ihrem Elternhaus zunächst Eiszeit. Und auch in der Schule braut sich Ärger zusammen: eine frühere Mitschülerin Nishats, Flávia, taucht wieder auf und Nishat verliebt sich sofort in sie. Aber bei einem Wettbewerb, für den die Schüler*innen ihre eigenen Geschäftsideen entwickeln, wollen beide ein Geschäft als Henna-Künstlerinnen aufbauen und geraten darüber immer wieder aneinander. Das Problem ist, dass auch das nichts an Nishats Gefühlen für Flávia ändert und Flávia diese Gefühle zu erwidern scheint. Die Frage ist, ob die beiden den Wettbewerb beiseitelegen können – und ob Nishats Eltern ihre Tochter so akzeptieren können, wie sie ist.