Ein gutes neues Jahr wünsche ich euch!
In den letzten Monaten war es sehr ruhig hier und das wird sich auch in der kommenden Zeit nicht ändern. Dafür zehrt das Referendariat zu sehr an meinen Kräften und braucht auch einfach zu viel Zeit. Aber ich möchte euch dennoch, wie schon in den letzten Jahren, kurz einen Rückblick auf mein Jahr 2025 geben und einen Ausblick auf 2026 wagen.
Grundzutat: Alltag
Das hinter uns liegende Jahr hatte wenig Überraschendes (dazu kommen wir noch) und viel Alltag für mich bereitgehalten. Das bedeutete vor allem ganz viele Klausuren, die zur Übung für das kommende zweite juristische Staatsexamen geschrieben wurden. Es gab jede Menge am Schreibtisch mit Lernen verbrachte Stunden. Und es gab so einige Zeit, die ich im Unterricht oder meinen Ausbildungsstationen verbrachte.
So anstrengend das ist, muss ich dazu auch sagen, dass für mich Jura ein Traum ist; ich liebe die praktische Arbeit, die ich schon leisten darf, und den Umgang mit juristischen Themen. So bin ich bereits regelmäßig für die Staatsanwaltschaft in Strafprozessen tätig (natürlich nur bei vergleichsweise einfachen und eher geringfügigen Sachverhalten) und durfte in meinen verschiedenen Stationen viele unterschiedliche Verfahren und Personen kennenlernen.
Daneben stand trotz allem auch Freizeit, die ich häufig mit Familie und Freundinnen verbrachte. Im Juli habe ich mir eine Woche Urlaub mit dem Wohnmobil meiner Eltern gegönnt und nicht nur Studienfreundinnen besucht, sondern eine kleine Tour durch Deutschland gemacht, mit Stopps u.a. in der Bücherburg in Katlenburg, Osterode am Harz und Fulda. Während die Bücherburg auf ihre Art natürlich ein Highlight war und ich allen Bücherwürmern einen Besuch ans Herz lege, war für mich eine Überraschung, wie gut mir Fulda gefallen hat. Ebenfalls schön war ein Trip in den Harz mit meiner besten Freundin gegen Ende des Jahres. Bereits im Februar stand zudem im Rahmen des Referendariats eine Woche in Budapest auf dem Plan.
Viele Teelöffel Trauer
Das „Nicht ganz gelungen“ in der Überschrift ist für mich eine Untertreibung: im Februar ist meine Oma gestorben. Sie stand mir sehr nahe und das Jahr war geprägt von der Trauer um sie. Die Teelöffel in der Unterüberschrift sind entstanden aus der Tatsache, dass wir jedes Mal, wenn ich Oma besucht habe, miteinander Tee getrunken haben. Zudem habe ich in der Regel einmal in der Woche mit ihr telefoniert und wusste, ich kann mich zu den unmöglichsten Zeiten bei ihr melden. Das und ganz viele andere Kleinigkeiten fehlen jetzt und während ich das hier schreibe, habe ich schon wieder Tränen in den Augen.
Zwei Handvoll Bilder
Drei Schüsseln Bücher
Obwohl ich, anders als 2024, keine Buchmesse besuchte, war 2025 doch ein Jahr, in dem ich einiges Buchiges erleben konnte:
Da ist zunächst eine Veranstaltung der lokalen Bibliothek zum Weltfrauentag am 8. März zu erwähnen, in der viele tolle Frauen und wunderbare Bücher vorgestellt wurden. Besonders in Erinnerung blieb mir Mascha Kaléko, deren Jahr es ja auch war.
Weiterhin die oben schon genannte Bücherburg in Katlenburg, die in einem Wort als überwältigend zusammengefasst werden kann. Noch nie hat der Ausdruck „von Büchern erschlagen“ besser gepasst.
Ende des Jahres gab es dann, ebenfalls in der Bibliothek, eine Veranstaltung, bei der Büchervorstellungen durch lokale, unabhängige Buchhandlungen und eine Weinprobe, bei der Winzer aus der Region ihre neuen Weine vorstellten, kombiniert wurden. Während ich keinen Wein trinke, waren einige Bücher dabei, die mich ansprachen und so bin ich mit Atmosphere von Taylor Jenkins Reid wieder rausspaziert.
In diesem Jahr habe ich außerdem an der Wichtelaktion #litgangwichteln teilgenommen, die auf Bluesky organisiert wurde. Es war sehr schön (und ein wenig nervenaufreibend), sich Gedanken um das perfekte Buch für die zu beschenkende Person zu machen und dann voller Spannung darauf zu warten, ob es eine gute Wahl war – sowie welches Buch man selbst wohl erhalten wird. Bekommen habe ich dabei die Biografie Astolphe de Custine – The Last French Aristocrat von Anka Muhlstein über eine queere Lebensgeschichte im 19. Jahrhundert.
Und schließlich war ich Anfang Dezember bei einer Silent Reading Party in Stuttgart. Das war eine sehr schöne Erfahrung, die ich bald wiederholen möchte.
Und natürlich gab es jede Menge Bücher an sich! Bevor ich euch gleich alle Zahlen zu den von mir in diesem Jahr gelesenen Büchern um die Ohren haue, möchte ich euch die besonders guten Bücher zeigen, die ich dieses Jahr gelesen habe:

Eine Prise Statistik
Wie immer, weil ich es liebe: Statistik!
Insgesamt habe ich in diesem Jahr 201 Bücher gelesen und 6 Bücher gehört, geschrieben wurden sie von 189 Autor*innen. Diese sind zu 83 % cis weiblich und zu 3 % nichtbinär oder trans. 37 von ihnen oder 20 % sind BIPoC und 19 oder 10 % sind queer. Etwas höher als in 2024 war die Anzahl der englischen Bücher; es waren 78 bzw. 38 %. Und auch in diesem Jahr habe ich wieder alle Kontinente besucht, darunter mit zwölf Büchern Afrika und mit zehn Büchern Asien. Auch in Europa (der einzige Kontinent, bei dem ich nach Ländern unterscheide), waren es wieder viele unterschiedliche Ziele, unter anderem Irland, Belarus, Italien und die Schweiz.
Mit 60 % der Bücher hatten die meisten eine Länge zwischen 301 und 500 Seiten, wobei das längste Buch mit 928 Seiten Drachenbanner von Rebecca Gablé war und das kürzeste mit 32 Seiten Classified: The Secret Career of Mary Golda Ross, Cherokee Aerospace Engineer von Traci Sorell. Die Bücher habe ich durchschnittlich mit 4,1 Sternen bewertet, man kann also sagen, dass ich wieder viele gute Bücher gelesen habe 🙂
Kleine Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr gab es bei den meistgelesenen Genres: mit 63 Büchern, rund 30 %, zählten die meisten in die Kategorie historisch. Darauf folgten Krimis (27 %), LGBTQIA+ (17 %) und Gegenwartsliteratur (17 %). Ganz grob ist die Einteilung in fiktiv/Sachbuch, wobei sich zeigt, dass ich deutlich mehr fiktionale Geschichten las, nämlich zu 81 %.
Und dann noch ein Blick auf den Stapel ungelesener Bücher, der sich in 2024 deutlich verringerte. 2025 war die gegenteilige Entwicklung zu beobachten: ins Jahr gestartet bin ich mit 29 ungelesenen Büchern, mittlerweile sind es 39.
Nach Bedarf: Vorsätze für 2026
DAS Thema 2026 wird für mich das zweite juristische Staatsexamen sein. Im Juni stehen die Klausuren an, im Oktober kommt dann die mündliche Prüfung. Ein Vorsatz ist, diese zu bestehen – mittlerweile bin ich an einem Punkt, an dem mir die Note fast egal ist, sofern ich bestehe. Damit einher geht der Vorsatz, mir dennoch Zeit für mich, Familie und Freund*innen zu nehmen, um diese Zeit hoffentlich nicht „nur“ mit einem Staatsexamen zu bestehen, sondern auch mit halbwegs intakter Psyche.
Teil dessen sind für mich – ihr könnt es euch denken – Bücher. Ich werde mir im kommenden Jahr kein Leseziel setzen, wie ich das in den vergangenen Jahren immer getan habe. Aber es gibt einige Challenges, an denen ich 2026 teilnehmen möchte. Besonders freue ich mich auf die von mir veranstaltete Queens of Crime-Challenge, daneben findet ihr hier auf dem Blog auch Seiten zur 50-Punkte Buch-Cover Challenge, Reiselust-Challenge, Book Special ABC Challenge und – eine in meinen Augen ganz ungewöhnliche Challenge – zur Bookgame-Challenge. Zudem habe ich mich auf StoryGraph noch drei Challenges, darunter einem Bingo zu diversem Lesen, angeschlossen.
Bei der Auswahl der Bücher bleibt auch in 2026 das Ziel, möglichst divers zu lesen. Dazu zählen einerseits die Autor*innen, sei es nun, weil sie queer oder BIPoC sind. Andererseits zählt dazu auch, Bücher aus möglichst vielen Regionen und Ländern der Erde zu lesen, vorzugsweise von lokalen Autor*innen. Zumindest ab Ende des Jahres freue ich mich darauf, dass ich das Geld haben werde, um mir Bücher, die eher nicht in Bibliotheken zu finden sind, selbst zu kaufen und darauf freue ich mich sehr.
Bildquellen Cover:
Frauen und Revolution: Hanser
Can’t Spell Treason Without Tea: Pan Macmillan
Lebensbande: Droemer Knaur
Die Frauen von Belarus: Piper
Eine afrikanische Geschichte Afrikas: Piper
























