Abgebrochen – Manchmal hilft nur fauler Zauber

Gerade hat Anna ihre Traumhochzeit mit ihrem absoluten Traummann erlebt. Glaubt sie zumindest. Denn der Traummann entpuppt sich als Widerling, der sie noch auf der Hochzeit mit seiner Sekretärin betrügt. Als sie die Scheidung verlangt, droht er ihrer Familie – denn als angehender Bürgermeister ist er auf sie angewiesen. Als sie überraschend ein Haus auf Amrum erbt, lernt sie Vida kennen. Diese ermutigt sie, ihren Mann los zu werden und tatsächlich stirbt der kurz darauf bei einer Wattwanderung. So erfährt Anna vom Club der Hexen, bestehend aus Vida, deren Tochter – und nun auch Anna. Und vor diesem Club sollten sich Männer in Acht nehmen … „Abgebrochen – Manchmal hilft nur fauler Zauber“ weiterlesen

Rezension – Ausgerechnet wir

Tom ist 29, Zahlennerd und dringend auf der Suche nach einer Partnerin. Denn seinen 30sten will er nicht alleine feiern. Um die perfekte Frau zu finden, meldet er sich online bei einem Datingportal an. Tatsächlich wird ihm dort schon kurz darauf Lisa präsentiert: 94% Übereinstimmung! Aber als beim ersten Date Lisas Mutter statt Lisa selbst auftaucht, will Tom die ganze Sache schon abblasen. Da schlägt sein Freund ihm vor, jeden Tag etwas Gutes zu tun, um so ein bisschen Positivität zu verteilen. Kann Tom Lisa so für sich gewinnen? „Rezension – Ausgerechnet wir“ weiterlesen

Rezension – Das Jahr, in dem ich dich traf

Jasmine ist eine echte Arbeitsbiene. Als sie plötzlich für ein Jahr freigestellt wird, weiß sie daher nicht so recht, was mit sich anzufangen und verzweifelt an ihrer Situation. Doch dann sieht sie zum ersten Mal Matt, den Nachbarn von gegenüber, und beginnt, ihn zu beobachten. Daraus entwickelt sich ein Jahr angefüllt mit Freundschaft, nächtlichen Unterhaltungen und Überraschungen, die noch lange nachwirken werden und Jasmine verändern. „Rezension – Das Jahr, in dem ich dich traf“ weiterlesen

Rezension – Ein Buchladen zum Verlieben

Ein Buchladen zum Verlieben | Katarina Bivald | btb | erschienen 2016
aus dem Schwedischen: Läsarna i Broken Wheel rekommenderar | Übersetzerin: Gabriele Haefs
Taschenbuch: ISBN 978-3-442-71392-9 | 9.99€
E-Book: ISBN 978-3-641-14200-1 | 8.99€
Leseprobe (pdf)

Zwischen der Schwedin Sara und der Amerikanerin Amy entspinnt sich eine Brieffreundschaft über Bücher. Nachdem Sara gekündigt wird, beschließt sie, ihre Freundin zu besuchen und nach Broken Wheel zu fliegen. Dort angekommen findet sie sich mitten in der Einöde Iowas wieder, denn Amy ist mittlerweile gestorben. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, eröffnet sie mithilfe von Amys Sammlung eine Buchhandlung und versucht, den Einwohnern von Broken Wheel das Lesen näherzubringen.

Über dieses Buch habe ich so viel gutes gehört, dass ich ihm nicht widerstehen konnte, als ich es im Buchladen gesehen habe – trotz des festen Vorsatzes, mir nichts zu kaufen.
Und nach dem Lesen muss ich sagen: das Buch ist ja wohl der Hammer! Schon jetzt gehört es zu meinen Jahreshighlights. Dazu tragen ganz viele Dinge bei.
Zum einen sind die Charaktere toll beschrieben. Man kann sie wunderbar in sie einfühlen, leidet mit ihnen und lacht mit ihnen. Besonders mit Sara konnte ich mich von Anfang identifizieren und es hat mir sehr viel Spaß bereitet über diesen Bücherwurm zu lesen. Nicht alle Personen waren mir von Anfang an sympathisch, aber da Katarina Bivald den Leser Einblick in das Gefühlsleben nahezu aller Protagonisten haben lässt, konnte ich die Handlungen aller letztendlich doch nachvollziehen. So sind mir die Charaktere im gleichen Maße ans Herz gewachsen wie das Buch. Ich fand es furchtbar, als das Buch zu Ende war, denn von Broken Wheel wollte ich mich nicht trennen.
Auch der Ort selber ist ein Grund, das Buch zu lieben. Sara und der Buchladen bringen Schwung und frischen Wind in diese amerikanische Kleinstadt, die vermutlich jedes Klischee erfüllt, das es über amerikanische Kleinstädte gibt, und dennoch ganz individuell ist. Ihre Bewohner machen sie zu etwas ganz besonderem. Sie sind liebenswert und herzlich – auch wenn dies auf den ersten Blick nicht so erscheint. Außerdem ist es zuckersüß wie sie sich hinter die „Touristin“ Sara und ihren Buchladen stellen, als Menschen aus der nächstgrößeren Stadt sich über diesen lustig machen. Zudem hat die Autorin Briefe Amys an Sara eingebaut, wodurch man einen ganz anderen Blick auf die Bewohner von Broken Wheel hat.
Last but not least sind es natürlich auch Bücher und der Buchladen, welche diese Geschichte zu etwas ganz Besonderem machen. Ich habe mich sehr oft angesprochen gefühlt oder wiedererkannt, wenn Sara über Bücher spricht und nachdenkt. Es geht nicht darum, anspruchsvolle Bücher zu lesen. Es geht darum, sich für Bücher zu begeistern, sich stundenlang in einem Buch zu verlieren, die Zeit zu vergessen, dem Alltag zu entfliehen, das eine Buch zu finden. Gleichzeitig geht es auch darum, die Bücher zu lieben, das Leben zu leben und beides miteinander zu verbinden.

Dieses Buch ist ein wunderbares Buch über das Lesen und das Leben, mit wunderbaren Charakteren, in die man sich ohne Probleme einfühlen kann.

„Leben Sie Ihr Leben nie nach den Regeln der Idioten. Denn die werden Sie auf ihr Niveau herunterziehen, die werden gewinnen, und Sie werden derweil ein verdammt ödes Leben führen.“
– Grace (S. 48)

goldene_Sterne

Über Katarina Bivald:
Bivald ist Schwedin und hat dort zehn Jahre lang als Buchhändlerin gearbeitet. Ein Buchladen zum Verlieben ist ihr Debütroman und wird mittlerweile in über 25 Ländern verkauft.
Zusammen mit ihrer Schwester und sehr vielen Bücherregalen lebt sie bei Stockholm.
Quelle: Buch & Website der Autorin

Kaufen kann man das Buch bei buecher.de
Mehr Informationen auch zu anderen Ausgaben gibt es auf der Verlagswebsite.

Rezension – Im Schatten der Bräutigamseiche

Im_Schatten_der_BräutigamseicheIm Schatten der Bräutigamseiche | Petra Pfänder | MIRA Taschenbuch | erschienen 2016
Taschenbuch: ISBN 9783956495748 | 9.99€
E-Book: ISBN 9783956495595 | 9.99€
Leseprobe

Als ihre Großmutter stirbt, kehrt Johanna in ihre Heimat, nach Eutin, zurück. Dort stellt sie nicht nur fest, dass das Haus ihr Familie verfallen ist, sondern auch, dass ihre Großmutter offenbar ein Familiengeheimnis hütete. Denn aus dem Astloch in der alten Bräutigamseiche zieht sie einen alten Brief, der auf eine Tragödie in Johannas Familie hindeutet.

Nachdem ich vor kurzem einen echten Glücksgriff gelandet habe mit Als unsere Herzen fliegen lernten, dass ebenfalls ein Stück weit einen 08/15-Plot als Grundlage hatte und von Briefen aus der Vergangenheit handelt, habe ich mich sehr auf Im Schatten der Bräutigamseiche gefreut. Nicht nur, dass ich die Idee mit der Bräutigamseiche sehr romantisch finde, ich hatte auch ein bisschen die Hoffnung, mehr über die deutsche Vergangenheit zu lernen.
Insgesamt bin ich also mit recht hohen Erwartungen an diese Geschichte herangegangen – und wurde enttäuscht.
Es fängt damit an, dass dieses Buch sehr, sehr vorhersehbar ist. Es gab keine überraschenden Wendungen, keine kleinen Wunder. Daneben gab es auch keinerlei originelle Personen oder schlagfertige Gespräche.
Besonders mit den Personen bin ich nicht warm geworden. Sie sind wandelnde Klischees. Es ist ja schön und gut, einen klischeehaften Charakter einzubauen, aber wenn das Buch nur so vor solchen Charakteren wimmelt, dann macht das keinen Spaß mehr. Für mich ein Problem war, dass dies auch auf Protagonistin Johanna zutrifft, die mir nicht sympathisch wurde. Ich fand ihr Verhalten komplett irrational. Sie hatte keine Ahnung, was sie eigentlich will. Besonders auf ihre Gefühle bezogen ist mir das sehr auf die Nerven gegangen, denn sie zieht sich wirklich haarsträubende Argumente herbei, warum es mit einer Beziehung nicht funktionieren sollte. Die Probleme, die in diesem Buch aufkommen, wirkten auf mich sehr gezwungen.
Auch das Ende war mir viel zu schnell und viel zu einfach. Das trifft besonders auf das Rätsel aus der Vergangenheit zu, weitet sich aber auch auf die „Gegenwart“ aus, sodass ich nach dem Epilog dasaß und dachte: „Das war’s schon?!“
Gut gefallen haben mir die Landschaftsbeschreibungen. Denn diese ufern nicht zu sehr aus, schaffen es aber, die Atmosphäre schön darzustellen und haben die Landschaft vor meinen Augen erstehen lassen. Auch Johannas Gefühle in Bezug auf den Tod ihrer Großmutter waren meiner Meinung nach schön dargestellt und hier konnte ich mich sehr gut in sie einfühlen – was mir später leider nicht mehr gelungen ist.

Dieses Buch ist ein wandelndes Klischee mit einem enttäuschenden Schluss und Protagonisten, mit denen ich nicht warm wurde. Überzeugen konnte mich nur die Umgebung und wie sie beschrieben wurde.

Manche Dinge verloren nicht an Bedeutung, ganz gleich, wie viel Zeit verstrich.
– Johanna Petersen (92%, Kindle-Edition)

2SterneKaufen kann man das Buch beispielsweise bei buchhandel.de oder buecher.de


Vielen Dank an NetGalley und HarperCollins für dieses Rezensionsexemplar!

Rezension – Als unsere Herzen fliegen lernten

Als unsere Herzen fliegen lernten | Iona Grey | Blanvalet | erschienen 2016
aus dem Amerikanischen: Letters to the Lost | Übersetzerin: Anja Hackländer
Taschenbuch: 608 Seiten | ISBN 978-3-7341-0188-5 | 9.99€
E-Book: 436 Seiten | ISBN 978-3-641-16205-4 | 8.99€
Leseprobe (pdf)

Als Jess vor ihrem gewalttätigen Freund flieht, findet sie sich in einem leerstehenden Haus wieder. Dort entdeckt sie Briefe, die sie in eine Liebesgeschichte ziehen, die vor über einem halben Jahrhundert ihren Anfang nahm.
1943 treffen sich in einer ausgebombten Kirche in London zwei Menschen: der amerikanische Bomberpilot Dan und die junge Engländerin Stella. Zwischen ihnen entwickelt sich eine Liebe, die eigentlich unmöglich ist, denn sie ist verheiratet und er hat kaum Chancen, den Krieg zu überleben.

Ich interessiere mich sehr für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, daher konnte ich diesem Buch nicht widerstehen, handelt es doch von einem Aspekt, über den ich bisher wenig wusste: die Amerikaner in England.
Die ersten rund hundert Seiten haben sich ein wenig gezogen. Die Personen wurden eingeführt, man hat über die jeweiligen Lebensumstände erfahren, aber bis die Handlungsstränge zusammengeführt wurden, hat es sich gezogen und war wenig spannend. Doch danach mausert sich die Geschichte richtig.
Ich fand es spannend zu erfahren, wie das Leben für die einfachen Menschen an der „Heimatfront“ aussah. Toll daran war vor allem, dass man nicht mit vielen Erklärungen und langen Beschreibungen erschlagen wurde, sondern es der Autorin gelang, die Atmosphäre der Zeit wiederzugeben. Für die Menschen ist der Krieg ein Stück weit zum Alltag geworden und das spiegelt sich darin wieder, dass kein großes Aufheben um Dinge wie Rationierungen, Lebensmittel aus dem eigenen Garten und Hilfsbereitschaft unter Nachbarn gemacht wird. Die Menschen unterhalten sich darüber, aber letztendlich ist es Alltag. Und als solcher wird er von der Autorin dargestellt.
Gut fand ich auch, dass Iona Grey einige Themen anspricht, ohne dass das Buch dadurch überladen wirkt. Als roter Faden zieht sich natürlich die Liebe zwischen Dan und Stella durch das Buch und somit auch die Anwesenheit der Amerikaner in England. Darüber wird viel berichtet: Tanzlokale und ausgelassen Flirts gehören dazu, ebenso wie die Abneigung mancher Engländer gegenüber den Amerikanern, welche sie als „Besatzung“ ansahen. Daneben werden aber auch andere, „kleinere“ Themen angesprochen. Schwul sein, beispielsweise, das damals unter Strafe stand. Auch erbärmliche Verhältnisse in den sogenannten Nervenheilanstalten. Und, am Aufwühlensten für mich, die Ehe von Stella, die nach der Liebesgeschichte zu Dan am meisten Raum einnimmt. Anhand dieser wird verdeutlich, welch niedrige Stellung die Frau zu der Zeit hatte – obwohl sie damals schon in den Rüstungsfabriken und in vielen weiteren Bereichen arbeiteten. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir dieser Spruch von Stellas Ehemann: „Was in einem ehelichen Schlafzimmer geschieht ist vollkommen legal und geht niemanden etwas an.“ Das waren damals die traurigen Tatsachen, aber es hat mich beim Lesen dennoch krank gemacht.
Iona Grey ist es bei mir auch meisterlich gelungen, immer wieder die Hoffnung zu wecken, dass Stella und Dan es schaffen. Und als ich das Ende gelesen habe, bin ich in Tränen ausgebrochen. Nachdem ich ein halbes Päckchen Taschentücher verbraucht habe, bin ich am nächsten Morgen aufgewacht, habe an dieses Ende gedacht und bin gleich wieder in Tränen ausgebrochen. Es ist sehr emotional und man möchte nicht, dass es so endet.

Also eine dicke Leseempfehlung von mir – aber haltet unbedingt die Taschenbücher bereit!

„Der Krieg hat uns beide zusammengeführt, aber er wird uns irgendwann trennen.“
– Stella Thorne (S. 196, E-Book)

goldene_SterneKaufen kann man das Buch bei buecher.de oder buchhandel.de


Vielen Dank an das Bloggerportal und Blanvalet für dieses Rezensionsexemplar!

Prinzessin wider Willen

Quelle: Brendow Verlag
Quelle: Brendow Verlag

Prinzessin wider Willen | Rachel Hauck | Brendow | erschienen 2015
ISBN 978-3-86506-732-6 | 14,95€

Über Rachel Hauck:
Hauck wurde 1960 in den USA geboren. Sie hat Journalismus in Ohio studiert und arbeitet seit 2004 als Vollzeit-Autorin. Mit ihrem Buch Vier Frauen und ein Hochzeitskleid erreichte sie Platz 2 der New York Times Bestseller Liste. Neben dem Schreiben ist sie auch ein riesiger Football-Fan.
Rachel Hauck lebt in Florida.
Quelle: Amazon, Website der Autorin

Regina Boswick hat sich einen Traum erfüllt, ihren Job als Wirtschaftsprüferin gekündigt und restauriert zusammen mit Freunden Autos. Doch eines Tages steht ein gutaussehender Fremder vor ihr, der ihr ganzes Leben durcheinanderwirbelt. Tanner Burkhardt ist angereist, um ihr mitzuteilen, dass sie Thronerbin des Herzogtums Hessenburg ist. Für Tanner ist die Aufgabe, die er übertragen bekommen hat, unglaublich wichtig. Denn davon, Regina zu überzeugen, die Thronfolge anzutreten, hängt nicht nur seine Karriere, sondern die Zukunft seiner Heimat ab.

Als ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen habe, dachte ich, so etwas wie den Film Plötzlich Prinzessin mit Anne Hathaway erwarten zu dürfen – lustig, ein bisschen aufmüpfig und eine leichte Lektüre. Letztendlich hat sich keines dieser Dinge wirklich bewahrheitet.
Das Buch ist eine Mischung aus wahren Geschehnissen, wie beispielsweise der Erste Weltkrieg, und Erfundenem, zu dem auch das europäische Herzogtum Hessenburg und dessen Geschichte gehören. In großen Teilen ist es der Autorin sehr gut gelungen, Phantasie und Realität logisch zu verknüpfen. Teilweise hatte ich aber das Gefühl, dass Dinge noch nicht ausgereift waren.
Die Probleme gingen damit weiter, dass ich mit den Personen nie ganz warm wurde. Das war für mich merkwürdig, da mir Regina an und für sich recht sympathisch war. Für sie gesprochen hat schon einmal die Tatsache, dass sich nicht einfach in dieses Abenteuer begibt. Sie denkt über ihre Entscheidung nach, was schon erstaunlich war, schließlich winkt der Traum eines jeden Mädchens: Prinzessin zu sein. Aber ich fand es gut, schließlich zieht sie quasi auf die andere Seite der Welt. Wer darüber nicht gründlich nachdenkt, wäre in meinen Augen verrückt und sicher nicht geeignet, ein Herzogtum anzuführen, auch kein fiktives.
Dennoch konnte ich mich nicht wirklich in sie und die anderen Personen einfühlen. Damit werden zwei der größten Kritikpunkte zu tun gehabt haben. Zum einen wurde mir das Buch ganz oft ganz eindeutig zu kitschig. Besonders die Liebesgeschichte zwischen Regina und Tanner (sind wir mal ehrlich: es war doch klar, dass es dazu kommt) ist einfach schmalzig. Zum anderen liegt ein starker Fokus auf Glaube und Religion. Ich bin kein gläubiger Mensch und hatte es einfach nicht erwartet. So hat es mich schon gestört, dass letztendlich das ausschlaggebende Argument für die Prinzessinen-Rolle „Gott will es so“ war. Ich verstehe durchaus, dass es für einige ein absoluter Pluspunkt wäre, aber mir wurde das irgendwann zu viel und ich habe das Stöhnen angefangen, sobald in einem Satz auch nur das Wort „Gott“ aufgetaucht ist.
Eher marginal war letztendlich, dass auch der Humor mich nicht überzeugen konnte, sondern im Gegenteil oft gezwungen gewirkt hat.

Prinzessin wider Willen konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen. Es gab einfach zu viele kleine störende Punkte, die sich aufaddiert haben und mir den Spaß an diesem Buch verdorben haben.

Eine Prinzessin definiert sich nicht alleine durch ihren Titel, sondern dadurch wie sie lebt.
– Alice von Hessenberg (Kindle Pos. 3090)

3Sterne

The Letter – Kurz gefasst

Quelle: Headline
Quelle: Headline

The Letter | Kathryn Hughes | Headline Review | erschienen 2015
ISBN 9781472229953 | £7.99

Klappentext:
Tina Craig longs to escape her violent husband. She works all the hours God sends to save up enough money to leave him, also volunteering in a charity shop to avoid her unhappy home. Whilst going through the pockets of a second-hand suit, she comes across an old letter, the envelope firmly sealed and unfranked. Tina opens the letter and reads it – a decision that will alter the course of her life for ever…
Billy Stirling knows he has been a fool, but hopes he can put things right. On 4th September 1939 he sits down to write the letter he hopes will change his future. It does – in more ways than he can ever imagine…
Quelle: Headline

Dieser Zufallskauf war ein absoluter Glücksgriff! Der Autorin ist ein Meisterwerk gelungen: ein Buch, welches keine leichte Kost zum Thema hat und dennoch mit einem unglaublich leichten Schreibstil aufwartet. Sie hat ein sehr wirklichkeitsgetreues Bild einer gewalttätigen Ehe geschrieben. Dieser Teil war auch deshalb schwer zu lesen, weil diese Ehe in den 70er Jahren stattfindet: es gab nicht die entsprechende Unterstützung für Frauen, die ihre gewalttätigen Partner verlassen wollten.
Gleichzeitig berührt sie ein Thema, welches ebenso tragisch wie vergessen ist: Klöster in Irland, die ledigen, schwangeren Mädchen die Kinder wegnahmen und sie von amerikanischen Ehepaaren adoptieren ließen (interessanter Zeitungsartikel dazu: Tagesspiegel).
Hughes schafft es, eine gute Balance zwischen Tinas und Chrissies Geschichte zu halten und auch nicht zu viele Cliffhanger einzubauen. Und obwohl das Buch an und für sich zwei sehr traurige Themen behandelt, hat es mich doch auch zum Lachen gebracht und am Schluss mit einem Gefühl des Glücks zurückgelassen.

goldene_Sterne

Der Engelsbaum

Der Engelsbaum | Lucinda Riley | Goldmann | erschienen 2014
ISBN 978-3-442-48135-4 | 9.99€
Leseprobe

Über Lucinda Riley:
Riley wurde in Irland geboren, verbrachte aber während ihrer Kindheit einige Jahre in Bangkok. Zunächst arbeitete sie als Theater- und Fernsehschauspielerin. Ihr erster Roman, Lovers und Players, wurde 1992 veröffentlicht. Mittlerweile widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben. Seit der Veröffentlichung von Das Orchideenhaus 2010 stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten.
Sie lebt mit Mann und Kindern in Norfolk, England, und in ihrem Haus in der Provence.

Greta hat nach einem Unfall ihr Gedächtnis verloren. Nun kehrt sie in das Herrenhaus Marchmont Hall in Wales zurück, welches Jahre lang ihre Heimat war. Doch dort kehren nach und nach ihre Erinnerungen zurück – an ihre Tochter, ihr einziges Enkelkind und ihre große Liebe. Aber sie macht auf einem Grabstein im Wald auch eine verstörende Entdeckung. Und die Geschichte ihres Lebens erfordert allen Mut, den sie hat.

Dieses Buch ist bei mir eingezogen, weil mir Der Palazzo am See von Sophia Cronberg so gut gefallen hat und es hieß, dass es ein Buch für Lucinda Riley-Fans wäre. Als ich jetzt also Der Engelsbaum für wenig Geld auf reBuy gesehen habe, dachte ich: das probier ich doch mal aus! Aber ich muss ehrlich sagen, das Sophia Cronbergs Buch mir doch besser gefallen hat.
Eher ungünstig war schon mal, dass mir die Hauptperson Greta von Anfang an recht unsympathisch war. Ich habe sie als unglaublich egozentrisch empfunden, die unbedingt ihren Traum von einem Leben ohne Sorgen erfüllen will. Dafür geht sie zwar nicht über Leichen, aber wie sie dieses Ziel über alles stellt hat mir nicht gefallen. Im Verlauf des Buches ist dieses Problem noch ein wenig größer geworden, da erst Gretas Enkelin Ava mir wirklich gefällt. Aber bevor sie auftritt, muss man sich quasi durch Gretas Geschichte und die ihrer Tochter Cheska arbeiten.
Irritierend fand ich auch, dass die Geschichte erzählt wird, weil Greta ihr Gedächtnis wieder erlangt. Aber plötzlich werden auch Erinnerungen erzählt, die sie miterlebt hat – nach dem Unfall. Das hat mich ein wenig gestört. Das hätte man meiner Meinung nach vielleicht ein wenig anders gestalten können.
Auch die Sprache ist mir stellenweise ein wenig auf die Nerven gegangen. Oft waren die Sätze sehr einfach. Mehrfach kam auch vor, dass ganze Seiten ohne wörtliche Rede auftauchen. Diese waren manchmal so langweilig, dass ich weitergeblättert habe. Vielleicht hat sich dies im Laufe der Zeit ja geändert (Erstveröffentlichung war Mitte der 90er) und ich gebe irgendwann einem neueren Buch von Riley noch eine Chance. Im Augenblick denke ich aber, dass ich in Zukunft lieber wieder auf Sophia Cronbergs Bücher zurückgreife.

„Die Liebe ist ein seltsames Ding […]. Sie kann das ganze Leben verändern und einen dazu bringen, Dinge zu tun, die man bei klarem Verstand eindeutig als falsch erkennen würde.“
– Greta Marchmont

2Sterne

Amy Snow

Amy_SnowAmy Snow | Tracy Rees | Quercus | erschienen 2015
ISBN 978-1-78429-145-7 | £7.99

Über Tracy Rees:
Tracy Rees wurde im Süden von Wales geboren und studierte an der Universität Cambridge. Sie arbeitete acht Jahre lang als Journalistin, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Amy Snow ist ihr Debütroman.
Quelle: Quercus

Im Januar 1831 wird ein Neugeborenes im Schnee gefunden und im nahe gelegenen Hatville Court aufgenommen. Die Herren des Hauses sind davon wenig begeistert und auch die Diener sehen in dem Mädchen, das Amy Snow genannt wird, eher eine Belastung.
Die einzige Freundin ist die acht Jahre ältere Aurelia, Erbin von Hatville Court. Bei dieser wird jedoch ein Herzfehler diagnostiziert und so stirbt sie im Alter von nur 25 Jahren.
Amy ist vor Kummer außer sich. Als Erbe wird sie von Aurelia auf eine Schatzsuche quer durch England geschickt.

Amy Snow war für mich ein kleiner Noteinkauf; es galt knapp vier Stunden Wartezeit am Flughafen in Birmingham und anderthalb Stunden Flug zu überbrücken. Mich hat erstmal das Cover angesprochen – das finde ich sehr schick. Und dazu noch eine Schatzsuche – ich war gleich mal begeistert!
Und nachdem ich mich ans lesen gemacht habe, war ich auch vom Inhalt begeistert. Das Buch war gut zu lesen. Ich hatte wirklich keine Probleme mit dem Englischen und damit, der Story zu folgen.
Tracy Rees gelingt es auf wunderbare Weise, die Entwicklung Amys von einer verschüchterten grauen Maus zu einer selbstbewussten jungen Frau darzustellen. In den ersten paar Kapiteln war ich von Amy eher wenig begeistert. Ich hatte wirklich kein Problem damit, dass sie ein wenig schüchtern ist, aber die Verehrung, die sie Aurelia entgegenbringt, ist manchmal schon übertrieben. Und abgesehen von Aurelia scheint es nichts in ihrem Leben zu geben. Es ist, als hätte sie nur gelebt. um Aurelia zu dienen, deren Freundin zu sein.
Dies ändert sich allerdings im Laufe der Geschichte. Amy wird selbstbewusster und selbstständiger. Als sie einen kleinen Wutausbruch bekommt, weil Aurelia ihr Leben so sehr bestimmt, auch noch nach deren Tod, und weil sie sich ihr Leben so bestimmen lässt, habe ich das fast als Erleichterung empfunden. Auch wenn Aurelia noch immer ein wichtiger Bestandteil ihrer Vergangenheit ist, baut sie sich doch nach und nach ein Leben auf: mit eigenen Freunden, eigenen Entscheidungen und dem perfekten Mann (natürlich 😉 )
In meinen Augen wird auch das Leben einer Frau in der Mitte des 19. Jahrhunderts authentisch dargestellt. Mich stört an vielen historischen Romanen der Zeit, dass die Heldinnen offenbar auch alle Rebellinnen sind, die sich nicht darum scheren, was die Gesellschaft von ihnen denkt und sich dagegen auflehnen. An Amy Snow hat mir daher auch gefallen, dass sie sich durchaus darum kümmert, was die Sitten der Zeit vorgeben. Selbst Aurelia, die wenig Wert darauf legt, verheiratet zu werden und Kinder zu zeugen, verhält sich im Großen und Ganzen doch recht regel konform.
Zu Beginn des Buches haben mich nur die Rückblenden gestört. Es wird die Geschichte Amys und die Entwicklung der Freundschaft zwischen den beiden Mädchen beschrieben. Stellenweise saß ich dran und wollte einfach nur wissen, wie es mit der Schatzsuche weitergeht. In meinen Augen hätte man dies entweder weniger ausführlich gestalten oder über das Buch verteilen müssen. Dies hat sich aber gegeben, als die Rückblenden in der Gegenwart angelangt waren und ab da hat mir das Buch wirklich nur noch Freude bereitet.

The beauty of impossible dreams is that they are impossible – the hows and whens don’t really matter.
– Amy Snow

5Sterne