Rezension – 24 Wege nach Hause

Petra und ihre elfjährige Nichte Charlie haben einige furchtbare Monate hinter sich: zunächst ist Charlies Mutter, Petras Schwester, gestorben, kurz darauf verliert Petra ihren Frisiersalon und die Wohnung und trett sich von ihrem Freund, Nick. Da erscheint es passend, dass ihr Auto auf dem Weg nach Nyponviken, einem kleinen Dorf im Süden Schwedens, mitten in einem Schneesturm liegen bleibt.
Doch die Menschen in Nyponviken nehmen Petra und Charlie mit offenen Armen auf. Und auch ein Adventskalender, der unter mysteriösen Umständen auftaucht, führt die beiden in den Ort ein. Als dann noch Nick vor der Tür steht, ist das Chaos in Petras Augen perfekt.

Vielen Dank an NetGalley.de und den DuMont-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Vor einigen Jahren hatte ich bereits Jenny Fagerlunds Buch 24 gute Taten gelesen und es geliebt. Umso mehr habe ich mich gefreut, als 2023 ihr neues Buch 24 Wege nach Hause Teil des NetGalley-Adventskalenders war. Zwar konnte es mich nicht so voll überzeugen, wie das bei 24 gute Taten der Fall war, aber es ist doch wieder ein schönes Buch.

Was jedenfalls wieder sehr ansprechend ist, ist das Cover. Ich liebe viele der Cover, welche die Bücher aus dem DuMont-Verlag in letzter Zeit zieren. Und für mich war auch das Cover von 24 Wege nach Hause ein Volltreffer – allein das hätte mich vermutlich zum Buch greifen lassen.

Und auch inhaltlich hat das Buch einiges zu bieten. Insbesondere mochte ich das Zusammengehörigkeitsgefühl, welches vermittelt wird. Der (fiktive) Ort Nyponviken ist ein Dorf, in dem sich alle kennen. Und wenn es Probleme gibt, helfen sie sich gegenseitig. So nehmen z.B. Petra und Charlie einen Pflegehund auf, um dem örtlichen Tierarzt zu helfen. So wachsen Petra und Charlie zunehmend in die Dorfgemeinschaft hinein und das war schön zu lesen.

Auch Charlie und Petra wachsen zusammen. Als sie aus Stockholm ankommen, haben sie sich noch nicht in eine Beziehung ohne Mutter bzw. Schwester als „Puffer“ und Vermittlerin eingefunden. Im Laufe des Buchs kommen sich die beiden aber immer näher und finden sich einen neuen Rythmus ein.

Bei dieser Entwicklung spielte auch einer meiner großen Kritikpunkte an dem Buch eine Rolle: in einem Gutteil der Geschichte findet zwischen Petra und den wichtigsten Personen in ihrem Leben keine gute Kommunikation statt. Petra verweigert sich immer wieder Gesprächen oder schiebt diese vor sich her und ist dann selbst ganz erstaunt, wenn diese nicht mit ihr sprechen.

Ein bisschen schade war auch, dass der große Plottwist des Buches schon ziemlich früh vorhersehbar war. Spoilern möchte ich nicht, aber meine Reaktion auf diesen Plottwist war nicht Überraschung oder Erstaunen, sondern „das war doch klar!“

Dagegen gelingt es Jenny Fagerlund wieder sehr gut, eine weihnachtliche Stimmung hervorzurufen. Ich habe das Buch Anfang Dezember gelesen und ich war zugegebenermaßen schon in Weihnachtsstimmung. Aber das wurde durch 24 Wege nach Hause noch verstärkt. Der Schnee, der in Nyponviken haufenweise zu finden ist, sowie einige schwedische Weihnachtsbräuche, die beschrieben werden, haben mir bei mir die Freude an der Weihnachtszeit noch verstärkt.

Bewertung: 4 von 5.

Über Jenny Fagerlund:
Fagerlund wurde 1979 geboren und arbeitet als freie Journalistin. Sie hat bereits sechs Romane veröffentlicht.
Fagerlund lebt mit Mann und vier Kindern in Stockholm.
Quelle: DuMont

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Originaltitel: Den sista adventskalendern | Übersetzerin: Alina Becker
Hardcover: ISBN 978-3-8321-6811-7 | 18 €
eBook: ISBN 978-3-8321-6081-4 | 13,99 €
352 Seiten | erschienen 2023

Verlagswebseite zum Buch

Website von Jenny Hagerlund (Schwedisch)


Bildquellen
Cover: DuMont
Autorin: Website von Jenny Fagerlund

CN für das Buch: Tod eines Familienmitglieds, Suizid (angedeutet)

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