Rezension – Friesenwinterzauber

Isabel ist am Boden zerstört, als ihr Freund kurz vor Weihnachten mit ihr Schluss macht. Kurzentschlossen begleitet sie daher ihre betagte Nachbarin nach St. Peter-Ording, wo diese Familie hat. Auch Isabel wird freundlich in die Gemeinschaft aufgenommen und fühlt sich dem Ort bald sehr verbunden. Kann sie hier vielleicht finden, was sie schon ihr ganzes Leben sucht: eine Familie?

Ich liebe es, in der Vorweihnachtszeit winterliche Bücher zu lesen. Und so habe ich mir Friesenwinterzauber aus meiner örtlichen Bibliothek ausgeliehen. Ich hatte zuvor von Tanja Janz noch keine Bücher gelesen und entsprechend gespannt. In vielerlei Hinsicht hatte dieses Buch dann auch genau das, was ich mir von einem Weihnachtsroman erwarte.

Es lässt sich locker und leicht lesen, wobei eine gemütliche Stimmung herrscht. Zwar spielt das Buch am Meer – Überraschung! 😀 – und es wird auch immer wieder erwähnt, dass St. Peter-Ording nur selten Schnee hat. Aber es gibt einen Weihnachtsmarkt und viiieeeel Weihnachtsgebäck, außerdem warme Tees (und Prozenthaltiges), während draußen der Wind pfeift. Da freut man sich richtig, wenn man selbst eine Tasse Tee neben sich stehen hat und in eine Decke eingekuschelt ist.

Zum Ende hin wurde das Buch zwar sehr kitschig, was ich in der Regel gar nicht leiden kann, aber in einem Weihnachtsroman ist das wohl zu erwarten und wirklich in Ordnung. Auch die Anzahl an Zufällen in dem Buch ist sehr erstaunlich, aber wieder: in einem Weihnachtsroman ist das schon okay.

Ich mochte sehr gern, dass Isabel zwar in St. Peter-Ording schnell Anschluss findet, die Stadt und ihre Umgebung aber auch allein erkundet. In meinen Augen wird das in Büchern, vor allem wenn die Hauptperson weiblich ist, viel zu selten dargestellt. Dabei sollte die Erkundung der Umgebung etwas sein, was ganz selbstverständlich gemacht wird, ob man nun allein unterwegs ist oder nicht.

Und so war das einzige, was mich an diesem Buch wirklich sehr gestört hat, der Umgang Isabels mit ihrer besten Freundin Kati. Denn jedes Gespräch, das die beiden führen, dreht sich nur um Isabel und ihre – großen oder kleinen – Probleme. Sie ignoriert immer mal wieder Anrufe von Kati und ist eine ganze Zeit nicht ehrlich mit ihr. So sieht in meinen Augen keine Freundschaft, erst recht keine beste, aus.

Friesenwinterzauber hat bei mir das hervorgerufen, was ich mir von einem Weihnachts-/Winterbuch erhoffe: Vorfreude auf die Weihnachtszeit und der Wunsch, sich mit dem Buch im Sessel einzukuscheln und einen gemütlichen Abend zu verbringen.

Bewertung: 4 von 5.

Weitere Meinungen zum Buch:
Susannes Bücherwelt (4/5 Sterne; „ein Buch zum Wohlfühlen“)
Samtpfoten mit Krallen („Nach der Lektüre dieses Buches kann ich Weihnachten kaum mehr erwarten“)
Ullas Bücherseite („sehr schönes winterliches Buch“)

Über Tanja Janz:
Janz wollte schon als Kind Bücher schreiben und ist heute Schriftstellerin.
Zusammen mit ihrer Familie lebt Janz im Ruhrgebiet.
Quelle: HarperCollins

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Taschenbuch: ISBN 9783749901562 | 12 €
eBook: ISBN 9783749950829 | 8,99 €
320 Seiten | erschienen 2021

Verlagswebseite zum Buch


Bildquellen
Beitragsbild: Foto von Myriam Zilles auf Unsplash
Cover: HarperCollins
Autorin: HarperCollins (© Jörg Heine Photograph)

Ein Kommentar zu „Rezension – Friesenwinterzauber

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