Rezension – Wiener Rosenmord

Nach einer längeren Auszeit kehrt Chefinspektorin Anna Bernini an ihren Arbeitsplatz bei der Wiener Polizei zurück. Direkt am ersten Tag wird sie mit dem Tod eines Blumenhändlers konfrontiert. Der wurde erstochen und unter einem Berg Rosen begraben. Während ihre Kollegen glauben, den Täter schnell gefunden zu haben, führt Berninis Suche nach dem Täter sie nicht nur in die Welt der Blumen, sondern auch zu Zuhältern und Menschenhändler. Und schließlich wird es auch für sie noch brandgefährlich.

Vielen Dank an NetGalley.de und den Gmeiner Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Bei diesem Buch war vielleicht das Ungewöhnlichste der Beginn der Kapitel. Die Autorin Annemarie Mitterhofer stellt immer erst einige philosophische Überlegungen an, die mit Kriminalität, Wien oder ganz anderen Themen zu tun haben. Erst dann leitet sie zum eigentlichen Geschehen über. Trotz meiner generellen Abneigung gegenüber philosophischen Überlegungen (Shoutout an den Religionslehrer der Oberstufe), gefiel mir das überraschend gut.

Von da ging es aber ziemlich schnell abwärts. Wie schon mehrmals gesagt, gefällt es mir nicht, wenn Ermittler*innen ihre Fälle übermäßig persönlich nehmen oder die gesetzlichen Vorgaben für die Polizeiarbeit, die es aus gutem Grund gibt, missachten. All das geschieht aber in Wiener Rosenmord.

Besonders nervig war in diesem Buch für mich, dass Anna Bernini sich für unersetzbar für die Ermittlungen hält – und auch von ihren Kolleg*innen so behandelt wird. Niemand ist in einem beruflichen Kontext unersetzbar. Dass Bernini sich noch nach einer heftigen Verletzung in den Fall einmischt, fand ich sehr grenzwertig. Dass sie aber letztendlich mit ihrem Verhalten dafür sorgt, dass der Fall bei weitem schlimmer ausgeht, als es nötig gewesen wäre, wird nicht kommuniziert. Genau genommen wird es schon kommuniziert, allerdings nur von einem Kollegen Berninis, der klischeehaft überzeichnet und sehr unsympathisch ist – und damit sind seine Worte unbeachtlich.

Alles in allem ein Buch, das gut begonnen hat und dessen Kapitel durchgehen gut beginnen. Aber es enthält so viele problematische Beschreibungen von Polizeiarbeit, dass ich froh war, als es zu Ende war.

Bewertung: 3 von 5.

Über Annemarie Mitterhofer:
Mitterhofer wurde in Tirol geboren und wuchs dort auch auf. In der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ führt sie eine Lifestyle-Kolumne, zudem beteiligte sie sich an der Entwicklung einer ORF-Serie.
Sie arbeitet heute als Werbetexterin und lebt in Wien.
Quelle: Gmeiner Verlag

WERBUNG

Taschenbuch: ISBN 978-3-8392-0214-2 | 14,50 €
eBook: ISBN 978-3-8392-0214-2 | 11,99 €
281 Seiten | erschienen 2022

Verlagswebseite zum Buch


Cover: Gmeiner Verlag
Autorin: Gmeiner Verlag

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