Kurz gefasst – Ein unendlich kurzer Sommer

Wo soll man eigentlich hin, wenn man vor sich selbst davonläuft? In irgendeinen Zug einsteigen und bis zur Endstation fahren? So jedenfalls landet Lale auf dem heruntergekommenen Campingplatz an diesem See, der fast zu schön ist. Sie hilft dem alten, grantigen Besitzer Gustav beim Renovieren der maroden Bäder, füttert die flauschigen Kaninchen, trägt jeden Tag die gleiche, alte Latzhose und schweigt.
Bis Christophe diese vermeintliche Ruhe durcheinanderbringt. Christophe mit den dunklen Augen, angereist vom anderen Ende der Welt, auf der Suche nach seinen Wurzeln. Christophe, der zu spüren scheint, was Lale fühlt.
Gemeinsam erleben sie den einen Sommer, der bleibt: Flirrende Hitze, glitzerndes Wasser, gemeinsame Floßfahrten, ausgeblichenes Haar.
Quelle: S. Fischer

CN für das Buch am Ende des Beitrags

Vielen Dank an NetGalley.de und den S. Fischer-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Ein unendlich kurzer Sommer ist eines dieser Bücher, bei denen ich bis zum Schluss nicht so recht wusste, wie es mir gefallen hat. Einerseits gab es viele Aspekte, die mir gut gefallen haben. Und andererseits gingen mir die Hauptpersonen Lale und Christophe sehr auf die Nerven.

Trauer spielt eine große Rolle im Buch. Sowohl Lale als auch Christophe trauern um einen ihnen nahestehenden Menschen. Dabei fand ich es schön, dass Kristina Pfister darstellt, wie unterschiedlich Trauer sein kann und wie unterschiedlich wir mit dem Tod eines geliebten Menschen umgehen.
Auch wie die Themen Familie und Freundschaft eingearbeitet wurden, hat mir gut gefallen. Ein unendlich kurzer Sommer zeigt, dass sich Freundschaften zwischen den unterschiedlichsten Menschen entwickeln können und gerade generationenübergreifende Freundschaften den Beteiligten viel Freude bereiten können.

So gut mir also diese Aspekte gefallen haben, so genervt war ich von dem permanenten Hin-und-her bei Lale und Christophe. Mal wollen sie auf dem Campingplatz bleiben, mal ist das Rückfahrticket schon gebucht. Mal nähern sie sich an, dann stoßen sie einander wieder weg. Das zieht sich über die kompletten mehr als 350 Seiten Buch und es hat irgendwann nichts mehr zur Geschichte, sondern nur noch zu meiner Irritation beigetragen.

Insofern ein sehr gemischtes Fazit: Ein unendlich kurzer Sommer enthält viele wunderbare Freundschaften und hätte die Autorin es bei einem Buch über Freundschaften belassen, würde ich es euch uneingeschränkt empfehlen. Die Geschichte zwischen Lale und Christope hat es mir jedenfalls ein Stück weit vermiest.

Bewertung: 3 von 5.

WERBUNG

Taschenbuch: ISBN 978-3-596-70620-4 | 16,00 €
eBook: ISBN 978-3-10-491421-3 | 4,99 €
368 Seiten | erschienen 2022

Verlagswebseite zum Buch


Bildquelle Cover: S. Fischer

CN für das Buch: Trauer, Demenz, Alkohol, Tod, Krebs, Untreue, einvernehmliche sexuelle Handlungen

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