Rezension – Der Herzgräber

Nachdem ihre Mutter Suizid beging, macht Heather Evans in deren Nachlass eine ungewöhnliche Entdeckung: über Jahrzehnte unterhielt ihre Mutter eine Brieffreundschaft mit dem verurteilten Serienmörder Michael Reave. Gleichzeitig beginnt eine Mordserie, die verblüffende Ähnlichkeit mit dessen Taten zwei Jahrzehnte zuvor hat. Diese wird von Detective Ben Parker bearbeitet, der sich nun mit einer Bitte an Heather Evans wendet: sie soll versuchen, Michael Reave zum Reden zu bringen. Doch sie merkt schnell, dass sie sich damit in höchste Gefahr begibt.

Vielen Dank an NetGalley.de und den FISCHER-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Bei diesem Buch war ich zum Ende unentschlossen, wie es mir gefallen hat. Einerseits empfand ich Heather Evans als unglaublich lebensecht. Sie handelt nicht immer rational, manchmal geht ihr Temperament mit ihr durch und sie nimmt auch mal Schimpfwörter in den Mund. Trotz ihrer Fehler, die schließlich jeder Mensch hat, war sie mir sehr sympathisch.

Über Detective Ben Parker dagegen musste ich häufig den Kopf schütteln. Ganz bereitwillig erzählt er Heather quasi alle Einzelheiten des Falls. Dabei ist sie nur eine Außenstehende, die mit den Ermittlungen nur am Rande zu tun hat. Mit Professionalität hat das wenig zu tun, zudem ist es in meinen Augen eher unrealistisch.

Auch bezüglich der Geschichte selbst bin ich hin und her gerissen. Einerseits hat mir die eigentliche Auflösung sehr gut gefallen. Wer der Mörder ist, was Michael Reave sowie Heathers Mutter mit ihm zu tun haben und warum er gerade diese Opfer auswählte, wird gut und nachvollziehbar aufgelöst. Andererseits kam bei mir nicht der Grusel und die Gänsehaut, die „ich will eigentlich gar nicht hinschauen, aber ich kann auch nicht wegschauen“-Spannung, auf, die ich von Thrillern erwarte.

Das könnte auch damit zu tun haben, dass Jen Williams kaum grausige Details erzählt. Die Morde oder Leichen werden, wenn überhaupt, nur recht oberflächlich beschrieben. Auch missbräuchliches Verhalten wird nur angedeutet und nicht in aller Grausamkeit beschrieben.

Alles in allem ein Buch, dass mich nicht voll überzeugen konnte, aber doch viele gute Anteile hat.

Bewertung: 3 von 5.

Über Jen Williams:
Williams war schon als Kind fasziniert von Drachen und gruseligen Märchen. Ihre ersten eigenen Bücher waren aus dem Genre Fantasy, Der Totengräber ist ihr erster Thriller. Sie arbeitet als Buchhändlerin und freiberufliche Redakteurin. Zusammen mit ihrem Partner und einer Katze lebt Williams in London.
Quelle: Info im Buch

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Originaltitel: Dog Rose Dirt | Übersetzerin: Irene Eisenhut
Taschenbuch: ISBN 978-3-596-00176-7 | 15,00 €
eBook: ISBN 978-3-10-491316-2 | 4,99 €
384 Seiten | erschienen 2021

Verlagswebseite zum Buch

Website von Jen Williams


Bildquellen
Cover: S. Fischer
Autorin: Website von Jen Williams

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