
Frankfurt/Main, 1838: Friederike Ronnefeldt genießt es, wenn sie im Teehandel ihres Mannes Tobias arbeiten kann. Obwohl sie nicht nur Frau, sondern auch Tochter eines Kaufmanns ist, werden ihr ausführliche Einblicke in den Betrieb verwehrt. Doch als ihr Mann zu einer Forschungsreise nach China aufbricht, ändert sich das schlagartig. Tobias hatte zuvor noch einen Prokuristen eingestellt, der sich schnell als nicht vertrauenswürdig herausstellt. Und so liegt es an ihr, nicht nur die Kinder zu versorgen, sondern auch den Teehandel ihres Manns zu retten.
Vielen Dank an NetGalley.de und FISCHER Taschenbuch für dieses Rezensionsexemplar!

← Friederike Ronnefeldt, undatiert
Gerade habe ich nochmal einen Blick in meine Leseliste geworfen und festgestellt, dass ich schon länger keinen rein historischen Roman mehr gelesen hatte. Auf Die Teehändlerin war ich in letzter Zeit schon mehrmals aufmerksam geworden und sehr gespannt. Zumal ich Tee liebe, auch thematisch also genau die richtige Zielgruppe bin.
Zu meinen liebsten Romanen aus dem Genre gehört ein anderes Buch, bei dem Tee eine große Rolle spielt: Die Teerose von Jennifer Donnelly. Und ich muss ehrlich zugeben, hier etwas recht ähnliches erwartet zu haben. Diese Erwartungen wurden aber nicht erfüllt.
Zunächst fand ich es sehr schade, dass aus der, in meinen Augen, besonders spannenden Zeit, in der Friederike den Teeladen führt, vieles übersprungen wird. So behandelt Susanne Popp zwar ausführlich das Problem mit dem Prokuristen, sobald dieses aber gelöst scheint, erfährt man nur noch wenig über den Alltag Friederikes als Kauffrau.

Überhaupt werden nur wenige der angeschnittenen Problemfelder des Buchs aufgelöst. Egal, ob es um Friederikes und Tobias‘ Ehe geht, Friederikes Schwestern, die Stellung von Juden in der damaligen Zeit oder um geschäftliche Angelegenheiten.
Friederike Ronnefeldt mit ihren Kindern, um 1847 →
Mir wurde mit Die Teehändlerin das Gefühl vermittelt, dass von Anfang an eben eine Reihe über die Familie geplant wurde. Das finde ich normalerweise auch schön, insbesondere, wenn mir der erste Band gut gefällt. Aber hier bin ich leicht genervt zurückgeblieben von dem abrupten Cut in der Geschichte und den vielen offenen Fragen. Mein Bedürfnis, Band 2 zu lesen, wurde damit nicht geweckt.

Über Susanne Popp:
Popp wurde 1967 geboren. Sie schrieb zunächst Privatbiographien. Dabei wurde ihr Interesse für die Familie Ronnefeldt geweckt. Zu ihren Lieblingstees gehören Darjeeling und Oolong, zudem bereist sie gerne weltweit Teeregionen.
Mit Mann und Tochter lebt sie in der Schweiz.
Quelle: S. Fischer
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Taschenbuch: ISBN 978-3-596-70603-7 | 10,99 €
eBook: ISBN 978-3-10-491340-7 | 4,99 €
560 Seiten | erschienen 2021
Verlagswebseite zum Buch
Bildquellen
Cover: S. Fischer-Verlage
Friederike Ronnefeld: FNP (© Ronnefeldt)
Friederike Ronnefeldt mit Kindern: FNP (© Ronnefeldt)
Autorin: S. Fischer-Verlage