Sarah ist Mitte Dreißig, steckt mitten in einer Scheidung – und lernt Eddie kennen. Bereits nach einer Woche zusammen ist beiden klar, dass die Sache zwischen ihnen etwas ganz Besonderes ist. Doch nachdem Eddie in einen lange geplanten Urlaub fährt, meldet er sich nicht mehr bei Sarah und reagiert weder auf ihre Anrufe noch Nachrichten. Verzweifelt sucht Sarah nach der Ursache dafür – und muss schließlich feststellen, dass sie daran nichts ändern kann. Denn der Grund ist sie selbst.
Dieses Buch wurde mir in den vergangen Wochen immer wieder in die Twitter-Timeline gespült. Dabei habe ich kaum negative Stimmen über das Buch gehört. Und ich war sehr gespannt zu erfahren, welchen Grund es geben könnte, so abrupt den Kontakt abzubrechen. Letztendlich hat mir dieses Buch aber nur wieder einmal gezeigt, dass ich mit den Hype-Büchern auf Kriegsfuß stehe.
Es fängt damit an, dass ich ein ganzes Weilchen gebraucht habe, um zu verstehen, welche Handlungsstränge da eigentlich wie genau verflochten sind. Denn das Buch beginnt, nachdem Eddie sich nicht mehr meldet und Sarah verzweifelt auf der Suche nach ihm ist. Die sieben gemeinsamen Tage werden zwischendurch eingestreut; hinzu kommen immer wieder Briefe, die zusätzlich für Verwirrung gesorgt haben, da sie anscheinend nichts mit der Handlung zu tun haben.
Auch danach wurde der Schreibstil in meinen Augen nicht besser. Zwar löst sich einer der Erzählstränge praktisch auf, nachdem die gemeinsame Woche beschrieben ist. Allerdings hatte ich daraufhin mit den vielen Längen im Buch zu kämpfen. So habe ich immer wieder Sätze, Passagen oder gar ganze Seiten übersprungen, bzw. nur überflogen, da Rosie Welsh einfach nicht zu Potte kommt.
Last but not least, ist die hier beschriebene Liebe, bei welcher der andere bereits nach einer Woche zum Lebensmittelpunkt wird, etwas, das ich nicht ganz nachvollziehen kann. Entsprechend schwer fand ich es, die Handlungen von Sarah, und später auch Eddie, nachzuvollziehen. Es war etwas, das ich nicht verstand und kam dementsprechend erschwerend zur Lektüre hinzu.
Was der Autorin absolut zugute halten muss, ist der Spannungsaufbau. Obwohl mich das Buch vom Schreibstil her oft gelangweilt hat, war ich bis zuletzt gespannt, warum Eddie den Kontakt abgebrochen hat – und ob die beiden ihre Beziehung retten können. Das hat letztendlich auch dafür gesorgt, dass ich das Buch durchgelesen habe und nicht nach den ersten 100 Seiten in die Ecke gepfeffert habe.
Weitere Meinungen zum Buch:
Meine kleine Welt (5/5 Sterne; „Ich habe beim Lesen eine Achterbahn der Gefühle erlebt.“)
Bücherliebe (5/5; „Eine wirklich unfassbar schöne Geschichte, die ich jedem nur ans Herz lege.“)
In Büchern leben (3/5; „[…] ich [kann] über den sehr zähen Anfang, der mir keinerlei Spaß gemacht hat, nicht hinwegsehen“)
Über Rosie Walsh:
Ohne ein einziges Wort ist der Debütroman der Autorin. Wie Sarah wuchs sie in Gloucestershire auf, lebt aber nun zusammen mit Mann und Sohn in Bristol.
Bevor sie Mutter (und Autorin) wurde, spielte sie unter anderem Geige in einem Orchester, betrieb Yoga, engagierte sich ehrenamtlich im Literatur-Bereich und kochte leidenschaftlich gerne.
Quelle: Website der Autorin
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Übersetzerin: Stefanie Retterbush | Originaltitel: The Man who didn’t call
Taschenbuch: ISBN 978-3-442-48738-7 | 9,99€
E-Book: ISBN 978-3-641-22258-1 | 9,99€
522 Seiten | erschienen 14. Mai 2018
Verlagswebseite zum Buch
Bildquellen
Cover: Goldmann-Verlag
Autorin: Website der Autorin