Rezension – Nach einer wahren Geschichte

Nach_einer_wahren_GeschichteNach einer wahren Geschichte | Delphine de Vigan | Dumont | erschienen 2016
aus dem Französischen: D’après une histoire vraie | Übersetzerin: Doris Heinemann
Hardcover: ISBN 979-3-8321-9830-5 | €23,-
E-Book: ISBN 978-3-8321-8927-3 | €18,99
Leseprobe

Bei einer Party lernt die zurückhaltende Autorin Delphine die elegante L. kennen und ist von ihr beeindruckt. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Doch L. sorgt mit ihrer leidenschaftlichen Meinung, dass Delphine ein wahres und kein fiktionales Buch schreiben soll, bei dieser für Verunsicherung, die schließlich dazu führt, dass Delphine nicht mehr schreiben kann. L. übernimmt immer mehr Aufgaben für sie und distanziert Delphine von deren Freunden. So ist sie allein, als sie merkt, dass L. ihr immer ähnlicher wird.

Auf Vorablesen.de konnte ich die Leseprobe des Buches lesen und wollte danach unbedingt wissen, wie es weitergeht; ob es der Autorin gelingt, auch im weiteren Verlauf des Buches die Spannung aufrechtzuerhalten, die sich bereits in der Leseprobe entwickelt. Nach dem Lesen kann ich sagen: ja, es gelingt ihr. Dieses Buch hat meine Erwartungen eindeutig erfüllt, womöglich sogar noch übertroffen.
Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. De Vigan beschreibt zunächst, wie sich die Freundschaft zwischen ihr und L. entwickelt, doch da sie immer wieder Andeutungen fallen lässt, dass die Freundschaft kein gutes Ende nimmt, ist man voller Erwartung. Man will unbedingt wissen, was zwischen ihr und L. vorfällt, wie und wodurch die Freundschaft in die Brüche geht. Hinzu kommt ein Ende, dass für mich gleichzeitig befriedigend und enttäuschend war und so schnell bestimmt nicht in Vergessenheit gerät. So wird das Buch zu einem Pageturner, der mich nicht mehr losgelassen hat und sogar Gegenstand meiner Träume wurde.
Gleichzeitig spielt die Autorin mit Fantasie und Realität und vermischt die beiden so geschickt, dass man sich während des Lesens unwillkührlich immer fragt: Was ist autobiographisch? Was ist Fiktion? Gut möglich, dass auch dies einen Reiz des Buches ausmacht, der unbedingte Wille zu erfahren, wie viel auf der Wahrheit beruht.
Hinzu kommt, dass mir der Schreibstil sehr gut gefallen hat. Da es aus Delphines Sicht geschrieben ist, kann man sich sehr gut in sie einfühlen. Ich fand es auch erstaunlich, dass ich mich oft mit ihr identifizieren konnte, obwohl sie aus einer ganz anderen Altersgruppe mit ganz anderen Erfahrungen und Sorgen kommt. Dennoch viel es mir meistens sehr leicht, mich in sie einzufühlen, ihre Handlungen und Gedanken zu verstehen.

Ich kann euch dieses Buch nur empfehlen, es ist eine spannende Geschichte über die Mischung von Realität und Fantasie und hat mich lange beschäftigt.

Menschen, die die echten, die wichtigen Fragen stellen, sind selten.
– Delphine de Vigan (S. 41)

5Sterne

Über Delphine de Vigan:
Vigan wurde 1966 geboren. Unter dem Pseudonym Lou Delvig erschien 2001 ihr erster Roman, der Durchbruch gelang ihr 2007 mit No et moi (dt.: No & ich). Seitdem lebt sie vom Schreiben und gilt seit Rien ne s’oppose à la nuit (dt.: Das Lächeln meiner Mutter) von 2010 als eine der wichtigsten zeitgenössischen Autoren Frankreichs.
Zusammen mit ihren Kindern lebt sie in Paris.
Quelle: Dumont Verlag & Wikipedia

Kaufen kann man das Buch bei buecher.de


Vielen Dank an Vorablesen.de und den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar!

Ein Kommentar zu „Rezension – Nach einer wahren Geschichte

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