Vom Kiez zum Kap

Vom-Kiez_zum_KapVom Kiez zum Kap – Mit unserem Bulli durch Afrika | Bernd Volkens, Kay Amtenbrink | Delius Klasing | erschienen 2015
ISBN 978-3-667-10314-7 | 22.90€
Leseprobe
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Über Bernd Volkens und Kay Amtenbrink:
Beide Autoren wurden 1969 geboren, leben in Hamburg und  spielen zusammen bei den 8. Herren des FC St. Pauli Fußball. Volkens ist Motorjournalist, Amtenbrink Grafik-Designer und beide sind große Fußballfans. 2010 fahren die beiden mit einem VW T3 von Hamburg bis Südafrika, um die Fußball-WM live zu sehen.

Vom Kiez zum Kap erzählt die Geschichte ihrer Reise. Von den Vorbereitungen im winterlichen Deutschland bis zur Ankunft in Südafrika bei der WM. Aufgebaut ist das Buch wie ein Tagebuch, geschrieben zum größten Teil aus Bernd Volkens, immer mal wieder werden aber die Notizen von Kay Amtenbrink eingestreut. Daneben gibt es sehr viele eindrucksvolle Bilder, die gut die Hälfte des Buchs ausmachen, ein Großteil der Bilder wurde von Kay Amtenbrink geschossen. Beschrieben werden Begegnungen mit netten und weniger netten Menschen, Probleme (die teilweise eher Katastrophen waren) und Zweifel.

Es gibt zwei Dinge, die mich an diesem Buch stören: zum einen, dass es ein Ende hat und zum anderen, dass es unglaubliches Fernweh weckt!
Ich musste dieses Buch unbedingt haben, da ich ein großer VW-Bus-Fan bin und ich wurde nicht enttäuscht. Vom Kiez zum Kap ist die Geschichte eines besonderen Roadtrips, der bei der aktuellen politischen Situation in vielen der bereisten Länder heute vermutlich nicht möglich wäre. Es ist auch eine Geschichte davon, nie aufzugeben. Amtenbrink und Volkens überstehen zum Teil wirkliche Katastrophen, die manch anderen vermutlich zum Aufgeben gezwungen hätten. Das Buch zeigt, wie klein die Welt ist, wenn man in Afrika einen Deutschen trifft, der mehr oder weniger die gleiche Route hat. Daneben öffnet es Türen zu fremden Kulturen. Es zeigt das alltägliche, in den meisten Fällen freundliche und hilfsbereite, Gesicht von Gesellschaften und Ländern, die in den Medien des Westens anscheinend voll von radikalen Islamisten oder sonstigen unangenehmen Gesellen sind.
Das Buch ist im Präsens geschrieben; dadurch wird man quasi in diese Reise hineingezogen und manchmal das Gefühl, im Bulli neben den beiden Abenteurern zu sitzen.
Die Bilder zeigen einen wunderschönen Kontinent, der eine Reise definitiv wert ist. Und in vielen Fällen zeigen sie den Bulli, was mein Bulli-Fan-Herz hat höher schlagen lassen 😉
Als einziger kleiner Minuspunkt bleibt noch zu erwähnen, dass es hin und wieder an der Rechtschreibung hapert, normalerweise aber, ohne wirklich zu stören.

Alles in allem ist es eine wunderbare Geschichte, mit wunderschönen Bildern, die es absolut wert ist, gelesen zu werden, zumindest mein Bild auf den afrikanischen Kontinent geändert hat – und in mir das dringende Verlangen auf eine ausgedehnte Fahrt mit einem VW-Bus hat aufkommen lassen!

Im Bus versuchen wir uns vorzustellen, was passiert wäre, hätten zwei Syrer bei uns in Hamburg vor der Tür ihr Nachtquartier auf[ge]schlagen. Wahrscheinlich käme die Polizei, um sie zu vertreiben – Mist, wir müssen an unserer Gastfreundschaft arbeiten!
– Aleppo, Syrien

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